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Montag, 25. November 2013

Der Gute Ton 19.08.2013 - Eine Reise nach Ibiza

Auf der Suche nach dem guten, dem neuen und interessanten Ton führte mich mein Weg im Juli 2013 auf die Insel Ibiza. Neugierig und mit meinem Aufnahmegerät im Gepäck bin ich der Einladung meines Freundes Claudio gefolgt.
Claudio ist selbst DJ und erst vor kurzem auf das Eiland ausgewandert. Seit mehr als 10 Jahren besucht er diese Insel in regelmäßigen Abständen und weiß mittlerweile sehr genau um das Nachtleben aber auch die natürliche Schönheit Ibizas bescheid. Die Sendung versucht einen ganzheitlichen aber persönlichen Eindruck dieser balearischen Insel zu vermitteln. Unter anderem erwarten den Hörer die beste Paella der Insel, Klanglandschaften von Natur und Meer, sowie Einblicke hinter die Kulissen des „Zoo-Project“.
Früh am Morgen um 5 Uhr im Ankunftsbereich des Flughafens Wien-Schwechat beginnt die Sendung und führt zu 29° Grad Celsius warmem Salzwasser und den guten Tönen des Sommers..


Der gute Ton 15.07.2013 - Sommerloch

 
Diese Sendung in der Sommerpause gestaltet sich locker. Mit einer bunten Musikmischung ausgewählt und moderiert von Ludwig Klossek.

Der gute Ton 21.10.2013 - Eindrücke aus Manchester

Im März 2013 haben wir ein paar Tage in Manchester verbracht. Mit der Sendung möchten wir ein Bild von der Stadt zeichnen, mit Hilfe von Klängen, die wir dort gesammelt haben.





Annemarie Schagerl und Sebastian Vötterl - Eindrücke und Produktion
George Henry Jackson - Insider aus London
Peter Mechtler - Reiseleiter

 

Montag, 18. November 2013

Der gute Ton 18.11.2013 - Sexy Rezensionen 2: Schwerpunkt Radio

Diese Woche gibt es wieder sexy Rezensionen, diesmal mit dem Schwerpunkt Radio. Wir werden Werke aus der Literatur, Sachbücher sowie ein Hörspiel besprechen. Zu Gast in unserem heutigen Seminar war die Station-Voice von ORF Radio Burgenland Christina Kolin http://www.sprachmuse.com. Sie hat alle Texte eingesprochen. Wir hatten somit einen Einblick in professionelles Arbeiten in der Dreier-Konstellation: RegisseurIn, SprecherIn & TonmeisterIn. Die Literaturzitate sprachen wir selbst. 

Daniel Alarcon: Lost City Radio
Ein Roman über eine Radiostimme in einem unterdrückten Volk. (Rezension von Philip Waldenberger)

Mario Vargas Llosa: Tante Julia und der Kunstschreiber
Ein Roman über Peru, die Liebe und das Hörspiel (Rezension von Annemarie Schagerl)

Patrick Lynen: Das wundervolle Radiobuch
Dieses Buch möchte die Welt des Radios umfangreich erklären und Menschen, die in diesem Medium noch nicht firm sind weiterbilden. (Rezension von Stefan Weiser)

Andy Farnell: Designing Sound
Ein Buch, das zeigt, wie man Soundeffekte aus dem Nichts erschaffen kann. (Rezension von Lenja Gathmann)

Mark Z. Danielewski: Das Haus. House of leaves
Ein nonlineares Hörspiel auf drei Ebenen. (Rezension von Tobias Leibetseder)


Dienstag, 12. November 2013

Kommentar: Die 440 Hz-Verschwörung



Am 15.10. exkursierten wir in den zweiten Bezirk zu Vitalogic, ein Unternehmen, das eigentlich Nahrungsergänzungsmittel entwickelt und vertreibt. Nebenbei richten sie aber monatlich Vorträge zu wechselnden Themen aus. Unser Ziel war der Vortrag „Stimmung durch Schwingung. Wie Musik unseren Organismus beeinflusst.“. [1] Dieser begann mit einer kurzen Einführung von Dr. med. Ingrid Spona zum Thema „Alles schwingt“, in dem sie erklärte, wie Wellen, z.B. Schallwellen vom Körper aufgenommen werden und dort die Zellen zu Oszillationen anregen können. Zusätzlich stellte Spona die Schumann-Frequenz vor, die Frequenz (7.83 Hz) in der die Erdatmosphäre schwingt und erzählte, was diese bzw. ihr Fehlen für eine Auswirkung auf den Menschen haben kann.


Dann kam für den zweiten Teil des Vortrags Igor Kelemen mit ernster Miene ans Rednerpult: „Wieso hört man immer, dass klassische Musik so heilsam wirkt? Und Popmusik, von der hört man rein gar nichts.“
Eine gute Frage, denn die beruhigende und konzentrationsfördernde Wirkung des so genannten Mozart-Effekts ist legendär. Warum, ob und wie dieser funktioniert, ist - soweit ich weiß - noch nicht zweifelsfrei geklärt. Die Antwort, die Kelemen auf seine rhetorische Frage lieferte, konnte mich aber leider wenig überzeugen:
Von allen Parametern, an denen man die Unterschiede zwischen E- und U-Musik untersuchen oder hätte festmachen könnten, verbiss er sich ausgerechnet in die Thematik des Stimmtons, also die Frequenz, von der ausgehend die Instrumente gestimmt werden.

Etwas Hintergrund dazu:
Die meisten europäischen Orchester spielen mit dem Stimmton a'=442 Hz oder 443 Hz. Manche, die auf alte Stimmungen spezialisiert sind, stimmen ihr a' auf 432 Hz oder 415 Hz was historisch bedingt ist, denn früher gab es lange keinen einheitlichen Stimmton - sowohl geografisch als auch gattungsspezifisch. Erst um 1800 herum begannen die ersten Standardisierungsbemühungen. Der Kammerton 440 Hz wurde 1834 von Johann Heinrich Scheibler, einem Musikwissenschaftler und -instrumentenerfinder vorgeschlagen, inklusive eines dazu passenden Messinstruments. [2] Seine Stimmmethode fand Anerkennung, setzte sich aber vorerst nicht gegen die Pariser Stimmung von 435 Hz durch. Erst 1939 wurde der Kammerton von der ISA auf 440 Hz festgelegt. [3] Die ISA ist die International Federation of the National Standardizing Associations, die 1926 als Organisation zur internationalen Normung begründet worden war. Zu dieser gehörte auch Deutschland. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Stimmton 1939 in Deutschland von Propagandaminister Joseph Goebbels eingeführt wurde.

Zurück zum Vortrag:
Kelemen präsentierte von dieser Geschichte allerdings nur den allerletzten Fakt um Goebbels und ergänzte dazu folgende Geschichte:
Die 440 Hz seien von einem Militärforscher in der Zeit des ersten Weltkriegs als besonders schädliche Frequenz entdeckt worden, um damit, also dem Einsatz von in diesem Sinne gestimmter Musik, gegnerische Truppen zu demoralisieren. Angeblich sollte diese Frequenz Massenpaniken, Angst und Hysterie auslösen, weshalb eben auch Goebbels gerne auf die Entdeckung zurückgriff.
Die Geschichte erinnert mich - ehrlich gesagt - ein bisschen an Monty Pythons Lustigsten Witz der Welt - dort erfindet jemand einen Witz, der so witzig ist, dass man vor Lachen stirbt, wenn man ihn liest. Und natürlich kommt dort auch das Militär drauf, ihn als Waffe im Krieg einzusetzen. [4]
Leider habe ich inzwischen eine Internetseite gefunden, auf der die von Kelemen vertretene These ernsthaft verbreitet wird. [5]
Soviel zum geschichtlichen Teil.

Nun folgte die Begründung für die angebliche Schädlichkeit der Frequenz:
Einer Tabelle über Planetentöne aus dem Buch „Die Kosmische Oktave“ von Hans Cousto diente ihm als Grundlage, um die Behauptung aufzustellen, 440Hz seien eine unnatürliche Frequenz. [6] Cousto ist ein Musikwissenschaftler, Mathematiker und Astrologe aus der Schweiz, der hauptsächlich in der Esoterik- und Drogenszene agiert. Mit Planetentönen sind die Frequenzen gemeint, mit denen die Planeten sich um sich selbst bzw. die Sonne drehen. Diese werden dann solange oktaviert bis sie in einem klangschalenfähigen Bereich liegen. Oktavieren bedeutet, die Frequenz zu halbieren oder wie in diesem Falle zu verdoppeln. Das heißt aber noch lange nicht, dass es deshalb Sinn macht, Planetenschwingungen, die mit uns nichts tun haben - weil wir die Planeten weder mit bloßem Auge erkennen, noch durch irgendein schwingendes Medium mit ihnen verbunden sind, in den Hörbereich zu transponieren und daran sein musikalisches Weltbild aufzuhängen. Jedenfalls gibt es laut Coustos Tabelle keinen Planeten, der in der Frequenz von transponiert 440 Hz schwingt. Ebenso kommt in der, der Legende nach auf den Philosophen Pythagoras zurückgehenden, pythagoreischen Stimmung der Wert 440 Hz nicht vor, sondern stattdessen 432 Hz. Diesen Wert hat Kelemen als perfekten Stimmton auserwählt und präsentiert in diesem Zusammenhang seine Lösung für das ganze Problem: Er hat eine Box entwickelt - oder ist dabei - , die den Stimmton erkennt und alle Musik live aus dem Radio auf 432 Hz transponieren kann.
Dabei lässt er allerdings zum Beispiel außer Acht, dass die pythagoreische Stimmung eben auch ein anderes System war, die zwölf Halbtöne einer Oktave aufzuteilen, als das welches wir aktuell verwenden. Wenn er konsequent wäre, müsste er auch dieses wieder an Pythagoras' System anpassen, sonst sind zwar alle Töne „a“ nach ihm gestimmt, aber die restliche Skala nicht. [7]
Auch andere Aspekte lassen mich immer noch sehr an Kelemens Theorien zweifeln: Viele Orchester im englischsprachigen Bereich spielen basierend auf 440 Hz - hat deren Interpretation von Mozart keine konzentrationsfördernde Wirkung? Umgekehrt und ad absurdum: Würde Britney Spears plötzlich beruhigend auf uns wirken, wenn wir sie tatsächlich auf 432 Hz transponieren würden? Und was ist eigentlich mit Musik in As-Dur oder anderen Tonarten, in denen kein „a“ vorkommt?

Vielleicht ist 432 Hz tatsächlich als Stimmton besser geeignet als 440 Hz. Vielleicht ist aber auch 438.48 Hz am besten oder 443 Hz... ich weiß es nicht.
Die Debatte wird von Experten auf einer breiten Basis geführt und hat viele Facetten, die zu berücksichtigen wären. Genau deswegen ist mir der Vortrag aber so sauer aufgestoßen - er war extrem unwissenschaftlich aufbereitet und einseitig argumentiert. Außerdem vermischt er zwei Themen - die des Kammertons und die der unterschiedlichen Wirkung von E- und U-Musik auf eine Art und Wiese, die keiner logischen Prüfung standhält. So sieht keine ernsthafte Beschäftigung zum Wohle der Allgemeinheit aus, sondern eine gezielte Argumentation, die, wenn sie denn überzeugt hätte, nur zu einem Schluss hätte führen können: „Kauft meine Box!“ 

(Text: Lenja Gathmann)



Weiterführende Links:

[1] http://vitalogic.tv/
[2] http://www.deutsche-biographie.de/sfz111323.html
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Kammerton s. auch die Einzelnachweise
[4] http://www.youtube.com/watch?v=LBWwezCcvMc
[5] http://www.medicalveritas.org/MedicalVeritas/Musical_Cult_Control.html
[6] http://www.planetware.de/tune_in/cousto/publikationen.html
[7] Pythagoreische Stimmung im Vergleich (12 tone equal ist der aktuelle Standard): http://www.youtube.com/watch?v=pr7PTxGnI1I

Montag, 4. November 2013

Seminar: potatoe rules! Die Erstellung der Blog-Images

Am Montag, den 28. Oktober haben wir unser kreatives Potential und handwerkliches Können genutzt, um die Optik unseres Blogs auf Vordermensch (Frau und Mann) zu bringen!


Neben der Vergoldung eines Kopfhörers mit Spraydose im Hof des Instituts kam auch der altbewährte Kartoffeldruck zum Einsatz. Anne-Marie Schagerl, Lenja Gathmann, Tobias Leibetseder und Philip Waldenberger haben sich mit Kursleiter Hans Groiss „köstlich“ amüsiert!